Weiße Würste

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Berlin, 14. Dezember 2005

Samstags gab es frueher immer Weisswuerste. Zum Mitagessen. Ich habe die Weisswuerste gehasst. Freitag Nacht war ich immer mit meinen Freunden unterwegs. Am Samstag um zwoelf Uhr rief mich meine Mutter zum Essen. Der Kopf schmerzte, mir war kotzuebel. Weisswuerste isst man mit suessem Senf. Dazu eine Breze mit Butter. Der Bayer in der Werbung trinkt ein Glas Weizen-Bier dazu. Ich trank Milch.

Seit 13 Jahren lebe ich in Berlin. 450 km weit weg von Schwandorf, von da, wo ich her bin.

Jetzt kann man auch in Berlin Weisswuerste kaufen. Es sind die selben Weisswuerste, die ich frueher nicht mochte. Die Schwandorfer Metzgerei Wolf hat expandiert. Sie hat einen Laden aufgemacht, im funkelnagelneuen Shopping-Center am Potsdamer Platz. Und nicht nur Weisswurste gibt es da. Man kann auch eine Leberkaesesemmel essen. Da wird so einem wie mir immer ganz weich ums Herz….

Fuer eine wolfsche Leberkaesesemmel haben wir in den Pausen immer illegal die Schule verlassen. Denn auf der gegenueberliegenden Strassenseite war die Metzgerei. Jeden Tag eine Heldentat.

Der Profi besteht beim suessen Senf uebrigens auf Händlmayer-Senf. Der kommt aus Regensburg, und den gibt es sogar in New York, im exklusiven Feinkostgeschaeft Dean & Deluca in Soho. Im den Potsdamer-Platz-Arkaden ist er billiger.