Pfeilspitzen schnitzen

Auf einer Party streite ich mich mit einer Frau. Die ist aufgeregt, weil sie gelesen hat, dass Kinder in Schweden derartige Störungen in der Feinmotorik haben, dass sie nicht mal mehr einen Bleistift anspitzen könnten.

Ob es gut oder schlecht ist, einen Bleistift anzuspitzen zu können, kommt ganz auf den Blickwinkel an, sage ich, und sie versteht mich nicht.

Ich kann doch auch keine Pfeilspitzen mehr schnitzen und wenn ich es müsste, würde ich mich furchtbar blöd anstellen.

Und jeder Jäger und Sammler würde fragen, wenn er das sieht: Was ist denn das für ein dämlicher Affe?


Auszug aus “Codonaut – Wohin programmieren wir uns?”, einem Korsakow-Film über Künstliche Intelligenz. Der Film ist hier zu sehen: codonaut.de

Intelligence as we know it

Where I came from, I wasn’t particularly smart. This can be proven by many testimonies and reports of my former teachers. In other places it was different and so in the course of my life I collected very different assessments of my capability to think.

The reason is probably that there is not one intelligence, but instead many different kinds. Just as there are different kinds of skills. One person migt be good when it comes to juggling balls. Another one is skilled at combining words and yet another one is good at combining lines of computer code.

When I watch my nephews play computer games with others in a team spread all over the world. They are skilled at using a technique that was completely unimaginable just a few years ago. How would you want to evaluate these skills? In the grading system of my former teachers?


Excerpt from “Codonaut – Where do we program ourselves?”, a Korsakow film about artificial intelligence. The film can be seen here: codonaut.de

Intelligent wie wir

Da, wo ich herkomme, war ich nicht besonders intelligent. Das lässt sich in Form vieler Zeugnisse und Gutachten meiner früheren Lehrer belegen. Wo anders war es anders und so habe ich im Laufe meines Lebens ganz unterschiedliche Beurteilungen meines Denkens gesammelt.

Der Grund ist vermutlich, dass es eine Intelligenz nicht gibt, sondern statt dessen viele unterschiedliche Arten. So wie es unterschiedliche Arten von Geschick gibt. Der eine stellt sich geschickt an, wenn es um das jonglieren von Bällen geht. Ein andere kann gut Worte kombinieren und wieder ein anderer Zeilen von Computercode.

Wenn ich meine Neffen betrachte, wie sie Computerspiele spielen, mit anderen in einem Team über die ganze Welt verteilt. Sie sind geschickt im Umgang mit einer Technik, die noch vor wenigen Jahren gänzlich unvorstellbar war. Wie wollte man diese Fähigkeiten bewerten? Im Notensystem meiner früheren Lehrer?


Auszug aus “Codonaut – Wohin programmieren wir uns?”, einem Korsakow-Film über Künstliche Intelligenz. Der Film ist hier zu sehen: codonaut.de

The tool that makes the human being

Humans have invented countless tools, the plough, the axe, the wheel, the steam engine, the computer. Humans have shaped the world with their inventions. They have changed flora and fauna, even the atmosphere. To an extent no other mammal before it has.

Without tools, the world would not exist as we know it today – with cities and cars, airplanes and digital networks spanning the entire planet.

Without tools, man would not exist – man would be an animal like any other.

Tools shaped humankind.

We live in a time of rapid inventions. Inventions that will perhaps change us as much as the plough did, or the taming of fire. What is new is that many inventions happen at the same time and the news of the new abilities spreads all over the planet at lightning speed.

It is an accelerated time in which parents can no longer imagine the world in which their children will live.


Excerpt from “Codonaut – Where do we program ourselves?”, a Korsakow film about artificial intelligence. Go to codonaut.de to see the film.

Das Werkzeug, das den Menschen macht

Der Mensch hat zahllose Werkzeuge erdacht, den Pflug, die Axt, das Rad, die Dampfmaschine, den Computer. Mit seinen Erfindungen hat der Mensch die Welt geprägt. Hat Flora und Fauna, hat selbst die Atmosphäre verändert. In einem Maße, wie kein anderes Säugetier vor ihm.

Ohne Werkzeuge gäbe es die Welt nicht, wie wir sie heute kennen – mit Städten und Autos, Flugzeugen und digitalen Netzen, die den gesamten Planeten umspannen.

Ohne Werkzeuge gäbe den Mensch nicht – der Mensch wäre ein Tier wie jedes andere.

Werkzeuge formten den Menschen.

Wir leben in einer Zeit rasanter Erfindungen. Erfindungen, die den Menschen vielleicht so sehr verändern werden, wie es der Pflug getan hat, oder die Bezähmung des Feuers. Neu ist, dass viele Erfindungen gleichzeitig passieren und sich die Kunde von den neuen Fähigkeiten blitzschnell auf dem gesamten Planeten verbreitet.

Es ist eine beschleunigte Zeit, in der sich Eltern die Welt nicht mehr vorstellen können, in der ihre Kinder leben werden.


Auszug aus “Codonaut – Wohin programmieren wir uns?”, einem Korsakow-Film über Künstliche Intelligenz. Der Film ist hier zu sehen: codonaut.de

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