Things Waiting

A few days ago a man in Lübeck walked through the pedestrian zone and suddenly laughed out loud.

How absurd!

All those shops. Everywhere things waiting to be needed. Everywhere houses with shop windows in which things are displayed, waiting for someone to come who wants them. And all the people who are busy draping things and placing them in pretty light – and who, along with the things, are waiting for someone to come who needs them.

Behind the shops there are storage rooms where more things are waiting, and behind the storage rooms there are warehouses, warehouses of wholesalers, warehouses of transport companies, warehouses of factories; everywhere people who are busy managing things that are waiting to be needed.

Instead of doing it the other way round. Starting with someone needing something. That a person becomes aware of needing something, a jacket or a computer for example, and then making the jacket or the computer and carrying it around. You wouldn’t need all those stupid houses where stuff is just sitting and waiting around.

And the people who spend their time putting the goods in a nice light, they could focus their attention on life instead of focussing on dead things.

People who pay attention to life would be able to know by themselves what they need. But since the vast majority of people do not know what they need, some item has to be constantly held in front of their faces:
“Want?”

It costs energy to permanently seduce people to buy things. You have to constantly present things in a beautiful light and praise them. Otherwise things will clog up warehouses, storage rooms and business displays. “Everything must go!” is written in big letters on posters, because space must be made for more things waiting for someone to come who needs them.

The man laughed for a moment and continued.

 

Die Dinge warten

Vor einigen Tagen ging ein Mann in Lübeck durch die Fußgängerzone und lachte unvermittelt auf.

Wie absurd!

All die Läden. Überall Dinge, die darauf warten, dass man sie braucht. Überall Häuser mit Schaufenstern in denen Dinge ausgestellt sind, die warten, dass jemand kommt, der sie will. Und all die Menschen, die damit beschäftigt sind, die Dinge zu drapieren und in hübsches Licht zu setzen – und die gemeinsam mit den Dingen darauf warten, dass jemand kommt, der sie braucht.

Hinter den Geschäften Lagerräume in denen noch mehr Dinge warten und hinter den Lagerräumen Lagerhallen, Lagerhallen der Großhändler, Lagerhallen der Spediteure, Lagerhallen der Fabriken; überall Menschen, die damit beschäftigt sind, Dinge zu verwalten, die darauf warten, gebraucht zu werden.

Anstatt es andersherum zu machen. Es damit anfangen zu lassen, dass jemand etwas braucht. Dass ein Mensch sich bewusst wird, etwas zu brauchen, zum Beispiel eine Jacke oder einen Computer und dann erst die Jacke oder der Computer herzustellen und durch die Gegend zu tragen. Man bräuchte all die blödsinnigen Häuser nicht, in denen Zeug unsinnig herumsteht und wartet.

Und die Menschen, die ihre Zeit damit verbringen die Waren in schönes Licht zu rücken, sie könnten ihre Aufmerksamkeit aufs Leben zu richten, statt auf tote Dinge.

Menschen, die ihre Aufmerksamkeit aufs Leben richten, wären aus sich heraus in der Lage zu wissen, was sie brauchen. Doch da die allermeisten Menschen nicht wissen, was sie brauchen, muss ihnen ständig irgend ein Ding vor die Nase gehalten werden:
“Haben wollen?”

Es kostet Energie permanent Leute zu verführen, Dinge zu kaufen. Man muss die Dinge ständig in schönem Licht darstellen und anpreisen. Sonst verstopfen die Dinge Lagerhallen, Lagerräume und Geschäftsauslagen. “Alles muss raus!” steht in großen Buchstaben auf Plakaten, weil Platz geschaffen werden muss für noch mehr Dinge, die darauf warten, dass jemand kommt, der sie braucht.

Der Mann lachte kurz und ging weiter.