In einem Strasseninterview hat mich ein Reporter gefragt, ob ich nach den Anschlägen in Paris Angst vor Terror hätte. Ich habe geantwortet: Ich fahre Fahrrad, ich fahre Motorrad, ich überquere manchmal, in Gedanken verloren, die Straße. Die Wahrscheinlichkeit, dabei zu Tode zu kommen sei um ein viel tausendfaches höher, als einem Terroranschlag zum Opfer zu fallen. Nein, vor vor einem Terroranschlag hätte ich keine Angst. Aber ich habe Angst, dass sich unsere Gesellschaft aus Angst vor Terroranschlägen auf eine Art verändert, die mein alltägliches Leben angstvoll macht. Dass unsere Gesellschaft unfreier wird, misstrauisch und missgünstig allem unbekannten gegenüber. Denn das würde die Welt kleiner machen, kleingeistiger, beschränkter, angstvoller.
Die Terroristen leben bereits in dieser kleingeistigen, beschränkten und angstvollen Welt. Den Terrorismus kann man nicht besiegen. Doch wir haben es in der Hand, unsere Welt nicht in ihre Welt zu verwandeln.