Quasi

Hey, I have no idea. I’m just a fool like everyone else, so anything I say should be treated with extreme caution. ‘Extreme caution’ means that anyone who hears my words only has a chance of understanding the insight they contain if they think them through with their own brain. In my opinion, this is basically a good method, no matter who says what.

I won’t say ‘in my opinion’ again in the course of this text; it always applies anyway, so you can think it into every sentence.

Everything someone says comes from a specific perspective. Every idea arises at a certain point in the system, from the person who occupies this position. You can think of it like a coordinate system on which each axis represents a different character trait. However, this coordinate system has not just three dimensions (X, Y, Z), but as many axes as there are personality traits. There are no two people in the same place. This unique position in the coordinate system then gives rise to the perspective that each person has on the overall system.

Every thought is unique as long as it has been thought through by the person who expresses it and is not simply parroted.

Every thought is unique and valuable as long as it has not been parroted. Parroted thoughts, on the other hand, have little value, they are noise.

What I try to do is to recognise the patterns in unique thoughts.

Quasi

Hey, ich habe keine Ahnung. Ich bin auch nur ein Depp wie jeder andere, und daher sollte man alles, was ich sage, mit größter Vorsicht behandeln. “Größte Vorsicht” bedeutet, dass jeder, der meine Worte hört, nur eine Chance hat, die darin liegende Erkenntnis zu verstehen, wenn er sie mit eigenem Hirn durchdenkt. Das ist meines Erachtens grundsätzlich eine gute Methode, egal wer was sagt.

“Meines Erachtens” werde ich im Verlauf dieses Textes nicht mehr sagen; es gilt ohnehin immer, man kann es sich also bei jedem Satz dazu denken.

Alles, was jemand sagt, kommt aus einer speziellen Perspektive heraus. Jede Idee entsteht an einem bestimmten Punkt im System, von der Person aus, die diese Position einnimmt. Man kann sich das wie ein Koordinatensystem vorstellen, auf dem jede Achse eine andere Charaktereigenschaft repräsentiert. Doch dieses Koordinatensystem hat nicht nur drei Dimensionen (X, Y, Z), sondern so viele Achsen, wie es Persönlichkeitseigenschaften gibt. Es gibt keine zwei Menschen an derselben Stelle. Aus dieser einzigartigen Position im Koordinatensystem entsteht dann die Perspektive, die jeder auf das Gesamtsystem hat.

Jeder Gedanke ist einzigartig, solange er von dem Kopf durchdacht ist, der ihn ausspricht, und nicht einfach nachgeplappert wird.

Jeder Gedanke ist einzigartig und wertvoll, solange er nicht nachgeplappert wurde. Nachgeplapperte Gedanken hingegen haben kaum Wert, sie sind Noise.

Was ich versuche, ist, die Muster in den einzigartigen Gedanken zu erkennen, die ich von meiner Position im multidimensionalen System wahrnehmen kann. Denn diese Muster haben eine hohe Wahrscheinlichkeit, relevant zu sein, nicht nur für mich, sondern auch für andere, die mit offenen Augen in die gleiche Richtung blicken.

Deutschland: Was könnte schon schiefgehen?


In den letzten Jahren hat Deutschland intensiv gegen rechtsgerichtetes Gedankengut und faschistische Tendenzen gekämpft. Die Gesellschaft hat eine bemerkenswerte Mobilisierung gegen extrem rechte Bewegungen und Ideologien gezeigt, doch in diesem Kampf könnte ein wesentlicher Punkt übersehen worden sein: Die Möglichkeit, dass viele der Ideen, die als faschistisch gebrandmarkt werden, im Grunde genommen nur gesunder Menschenverstand sind.


Der Kampf gegen das, was als “rechts” oder “faschistisch” etikettiert wird, hat zu einer Hypervigilanz geführt, bei der selbst alltägliche, vernünftige Ideen wie die Notwendigkeit von nationaler Sicherheit, die Bedeutung von gesetzlicher Ordnung oder der Wunsch nach kultureller Identität in den gleichen Topf wie extremistische Ideologien geworfen werden. Diese Gleichsetzung kann dazu führen, dass legitime Diskussionen über wichtige Themen wie Immigration, Integration und innere Sicherheit erstickt werden, bevor sie überhaupt beginnen können.

zum Beispiel:

Sicherheitspolitik: Die Forderung nach einer robusten Sicherheitsarchitektur, die darauf abzielt, Bürger zu schützen und Terrorismus zu bekämpfen, wird oft als autoritäre oder faschistoide Tendenz interpretiert.


Kulturelle Identität: Die Erhaltung und Würdigung der eigenen Kultur und Geschichte wird manchmal als nationalistisch oder fremdenfeindlich interpretiert, obwohl hier auch ein legitimer Wunsch nach Stabilität und kulturellem Erbe mitschwingt.


Gesetz und Ordnung: Diskussionen über das Strafrecht, Asylpolitik oder öffentliche Ordnung können schnell zu Unmut führen, wenn sie als Anzeichen für eine faschistische Haltung betrachtet werden.

Die Gefahr des eigenen faschistischen Gedankengutes

Noch besorgniserregender könnte jedoch sein, dass viele im Kampf gegen das vermeintlich Faschistische die faschistischen Elemente in ihren eigenen Ideen und Handlungen übersehen. Hier sind einige Szenarien, in denen dies zutreffen könnte:

Zensur und Meinungsunterdrückung: Unter dem Vorwand des Schutzes vor Hassrede oder falschen Informationen könnte eine Kultur der Selbstzensur oder institutionalisierte Zensur entstehen. Dies ist ein klassisches Merkmal autoritärer Regime, das die Vielfalt der Meinungen einschränkt und den Dialog erstickt.


Kollektivismus über Individualismus: Es könnte eine Tendenz geben, die individuelle Freiheit zugunsten eines vermeintlich höheren Gemeinwohls zu opfern. Dies könnte sich in politisch korrekten Normen manifestieren, die die Freiheit der Meinungsäußerung einschränken oder zu einer “Kultur der Denunziation” führen, in der Menschen für abweichende Ansichten bestraft werden.

Verherrlichung des Staates: Die Idee, dass der Staat auf Kosten der persönlichen Freiheit immer mehr Macht sammeln sollte, um “gute” Ziele zu erreichen, könnte zu einer Überbetonung des Staates führen. Diese Form des Staatswillens kann leicht in eine faschistische Haltung abgleiten, wo der Staat als letztes und einziges Mittel zur Lösung aller Probleme gesehen wird.

Einheitskultur: Der Druck, eine einheitliche Kultur und Meinung durchzusetzen, könnte zu einer Unterdrückung von Minderheiten oder Abweichlern führen, was direkt der faschistischen Idee von Einheit und Konformität entspricht.

Überlegene Moral: Wenn eine Gruppe oder Ideologie behauptet, die moralische Überlegenheit zu besitzen und andere Ansichten als unwürdig oder gefährlich zu betrachten, könnte dies zu einer Art moralischem Faschismus führen, wo nur eine Sichtweise als legitim gilt.

In Deutschland geht es in den nächsten Jahren darum, einen klaren Unterschied zwischen gesundem Menschenverstand und extremen politischen Ideologien zu machen. Die Gefahr besteht nicht nur darin, dass man im Kampf gegen das Faschistische die normalen, gesellschaftlich notwendigen Diskussionen unterdrückt, sondern auch, dass man in der eigenen politischen und sozialen Praxis versehentlich faschistische Tendenzen fördert. Es ist entscheidend, dass diese Reflexion und Kritik auf beiden Seiten des politischen Spektrums stattfindet, um eine Gesellschaft zu fördern, die wirklich auf Offenheit, Dialog und Respekt vor der Vielfalt basiert.

Die Zukunft wird zeigen, ob Deutschland diese Balance finden kann oder ob es in genau die Richtung driftet, die sicherlich die allermeisten zu bekämpfen versuchen.

‘It is not racist to point at those issues’

I recently got stuck on a sentence while watching YouTube: ‘It is not racist to point at those issues.’

This can be generalized to: ‘It’s not problematic to point out issues.’

For me, this sentence encapsulates much of the crux of our current social discourse.

My ongoing research suggests that the majority of people often hold strong opinions on matters they categorize as problematic, yet their knowledge on these subjects is frequently superficial. In some cases, individuals have absorbed a vast amount of information (or SNUs – for people familiar with Korsakow), but they view these problems through the singular lens of their own opinion.

If you examine a multidimensional issue (and every problem is multidimensional) from only one angle, you’re unlikely to achieve a deeper understanding of the object in question.

Time and again, in conversations with even the most intelligent people, I’ve observed that they struggle to engage with information that challenges their existing views. Instead, they seek out SNUs that reinforce their opinions, using this information as ammunition to defend their initial stance.

Many do not allow perspectives they deem problematic to affect them. This is the real issue because what happens if you refuse to entertain a perspective? Engaging with a thought or perspective is essential for understanding it, much like you can’t truly know a dog without interacting with it. You can have an opinion on things without truly understanding them, but such an opinion might only accidentally be correct. This approach has little to do with analysis, understanding, exploring, or empathizing with all facets of an issue. In other words, it’s likely disconnected from reality. If you don’t let new ideas affect you, you’ll eventually live in a fantasy world.

Interaktiver Dokumentarfilm ist tot. Es lebe der interaktive Dokumentarfilm.

Interaktiver Dokumentarfilm: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Seit 1997 beschäftige ich mich mit dem, was wir heute als interaktiven Dokumentarfilm kennen. Zehn Jahre später erfuhr ich, dass meine Arbeiten in dieses Genre fielen, lange bevor der Begriff selbst existierte.

Interaktive Dokumentarfilme gab es für mich also schon, bevor es den Begriff gab. Und ich bin überzeugt, dass es diese Form weiterhin geben wird, selbst wenn der Begriff eines Tages in Vergessenheit gerät – ähnlich wie der Begriff “Multimedia” inzwischen historisch ist, obwohl das Konzept dahinter weiterlebt.

Die Zukunft des Interaktiven Dokumentarfilms

Wie könnte dieser “interaktive Dokumentarfilm” der Zukunft aussehen? Können wir ihn heute schon erkennen? Ja, das können wir. Ein Blick auf YouTube zeigt die bereits verwirklichte Zukunft des interaktiven Dokumentarfilms. Einzelne Videoclips, sogenannte SNUs (Smallest Narrative Units), werden durch Algorithmen miteinander verknüpft. Diese Methode, die ich seit 25 Jahren anwende, mag heute alltäglich erscheinen, doch für frühere Generationen war sie in einem Massenmedium undenkbar. Diese neue Art, Informationseinheiten zu verbinden, hat das Potenzial, unser Denken zu beeinflussen.

Mustererkennung und Multiperspektivität

Auf YouTube sehe ich, wie viele Menschen beginnen, bestimmte Zusammenhänge zu erkennen – Zusammenhänge, die ich durch meine Arbeit im interaktiven Dokumentarfilm ebenfalls entdeckt habe. Es geht darum, Muster zu erkennen, in denen mehrere, oft widersprüchliche Geschichten gleichzeitig existieren. Wo viele nur eine einzige Wahrheit sehen, erkennen andere den Wert aller widersprüchlichen Geschichten, die zusammen ein vollständiges Bild ergeben. Dieses Bild ist komplex, aber nicht unverständlich; manche Muster sind sogar ziemlich eindeutig.

Meine These

Das was ich “Korsakowianische Praxis” nenne, hat einen verstärkenden Einfluss auf das multiperspektivische Denken einer Gesellschaft. Indem wir lernen, verschiedene narrative Stränge zu erkennen und zu verknüpfen, entwickeln wir ein tieferes Verständnis für die Komplexität der Welt und die Vielzahl der Geschichten, die sie formen.

In diesem Sinne lebt der interaktive Dokumentarfilm weiter – in neuen Formen, auf neuen Plattformen und mit ähnlichen Methoden. Und er wird den Blick auf unsere Welt erweitern und vertiefen.

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