Multiperspektive

Multiperspectivity

Streng genommen sind alle Menschen multiperspektivisch, denn jeder nimmt die Umwelt mit verschiedenen Sinnen wahr. Die unterschiedlichen Sinne kann man als unterschiedliche Perspektiven verstehen, mit denen sich unterschiedliche Aspekte wahrnehmen lassen.

Den meisten Menschen ist darüber hinaus bewusst, dass andere Menschen andere Perspektiven haben.

Es gibt Menschen, die die Fähigkeit haben, Perspektiven anderer Menschen – Perspektiven, die sie selbst nicht wahrnehmen können – zu verstehen und in ihre Perspektive einzubeziehen.

Es gibt wenige Menschen, die die Fähigkeit besitzen, in ihre Perspektive die Perspektiven von Menschen mit einzubeziehen, die sie nicht verstehen. Diese Menschen meine ich, wenn ich von multiperspektivischen Menschen spreche.

Um eine Perspektive nicht zu verstehen, muss man sie zuerst durchdenken. Eine Perspektive, die man nicht versteht, ohne sie zu durchdenken, ist eine Perspektive, die man nicht an sich heranlässt.

Multiperspectivity

Multiperspectivity

One could say that people are multiperspectival, as everyone perceives the environment through different senses. These different senses can be understood as different perspectives, through which various aspects can be perceived. Most people are also aware that other people have different perspectives. And there are people who have the ability to understand and incorporate into their own perspective the perspectives of others that they themselves cannot perceive. There are few people who possess the ability to include in their perspective the perspectives of people they do not understand. These are the people I mean when I speak of multiperspectival people.

To not understand a perspective, one must first think it through. A perspective that one does not understand without thinking it through is a perspective that one does not allow oneself to engage with.

Ein Ansatzt das Internet zu reparieren

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Digitale Interaktion neu denken: Über das Binäre hinausgehen

Soziale Medien haben prägenden Einfluss auf unsere Wahrnehmungen, Interaktionen und gesellschaftliche Gefüge. Das hat viele positive aber auch negative Auswirkungen. Ein dringendes Problem, das unsere Aufmerksamkeit erfordert, ist die zunehmende Polarisierung im Netz. Die Wurzel dieses Problems könnte überraschenderweise auch auf ein scheinbar harmloses Feature zurückzuführen sein, das auf Plattformen allgegenwärtig ist: ein binäres System von Feedback, oft ausgedrückt in “Daumen hoch” und “Daumen runter”.

Das Problem der Polarisierung

Polarisierung bezieht sich auf die Teilung der Gesellschaft in distinkte Gruppen mit konträren Ideologien oder Präferenzen, was zu einer fragmentierten Gemeinschaft führt. Das Internet, mit seinem enormen Potenzial für vielfältige Ausdrucksformen, ist paradoxerweise zu einem Schlachtfeld von Echokammern und polarisierten Lagern geworden. Dieses Problem wurde durch die binären Feedback-Mechanismen verschärft, wo komplexe Meinungen auf einfache Likes oder Dislikes reduziert werden. Solch ein System entmutigt Nuancen und fördert ein Umfeld, das von extremen Ansichten geprägt wird.

Der Binäre Übeltäter: Daumen Hoch und Daumen Runter

Das binäre Feedbackmodell, verkörpert durch “Thumbs up” und “Thumbs down” Buttons, gaukelt eine simplistische, schwarz-weiße Sicht auf Inhalte vor. Einem solchen Modell fehlt die Fähigkeit, die Komplexität menschlicher Meinungen einzufangen und reduziert reichhaltige, facettenreiche Diskussionen auf bloße Zustimmungs- oder Ablehnungszahlen. Die Frage, die sich stellt, ist: Was gäbe es für eine einfache Alternative? Eine Ansatz, die die Polarisierung mildern könnte, indem sie die Komplexität menschlicher Perspektiven sichtbar macht?

Die Vorgeschlagene Lösung: Der “Schieberegler”

Stellen Sie sich eine digitale Welt vor, in der die Meinungen der Benutzer anstelle einer binären Wahl mit einem Schieberegler inkrementell präsentiert werden. Dieser Schieberegler würde es Benutzern ermöglichen, ihre Meinungen mit größerer Präzision auszudrücken und bietet ein Spektrum an Werten, die die nuancierten Schattierungen von Zustimmung oder Ablehnung einfangen. Solche Systeme könnten die Art und Weise, wie wir online interagieren, revolutionieren, indem wir uns von der spaltenden Natur binärer Entscheidungen wegbewegen und hin zu einem inklusiveren, gradiellerem Verständnis von Inhalten und Meinungen.

Hochauflösende Reflexionen von Uns Selbst

Durch die Implementierung eines Schiebereglermechanismus könnte das Internet zu einem Spiegel werden, der hochauflösendere Bilder unseres kollektiven Bewusstseins reflektiert, statt grobe, 1-Bit-Grafiken mit wenig Nuance. Dieser Übergang zu einer “Graustufen” Darstellung von Meinungen könnte zu einem durchdachteren Engagement ermutigen, Empathie fördern, indem gemeinsame Grundlagen zwischen scheinbar unterschiedlichen Ansichten hervorgehoben werden und letztlich zur Heilung der polarisierten Landschaft beitragen.

Neue Realität

Wir sind gezwungen eine neue Vorstellung von Realität zu entwickeln, weil das nicht Reale im Sinne des Virtuellen offensichtlich all zu real wird. Das ist nicht ein neues Phänomen, Medien-Historiker wie William Uricchio haben es eingehend untersucht. Neue Medien erschreckten immer wieder Eltern, die sich Sorgen machen, dass ihre Kindern die reale Realität nicht von der virtuellen unterscheiden könnten. Es mag immer noch Vertreter der Theorie geben, dass Computer Spiele zu Gewalt-Verbrechen führen, Fernsehen dumm macht oder Comics Schund sind. Vertreter der letzten Theorie sind gerade eher am aussterben, ausgestorben sind bereits die, die Sorge vorm Radio, Telefon, der Eisenbahn, Fotografie oder Buchdruck umtrieb.

Es war immer die gleiche wiederkehrende Sorgen die in “unserer Zeit” aufkam, die Sorge in Information zu ersaufen und nicht mehr unterscheiden zu können, was wahr und was falsch ist. Bisher haben wir es geschafft uns an diesen durch neue Technologien hervorgebrachten neuen Realitäten anzupassen, zumindest die jeweils nachfolgende Generation hat es mehr oder weniger hinbekommen. Wobei wir mit der Adaption ins Hintertreffen geraten zu sein scheinen, wenn man die Zahl der Verwirrten um sich herum betrachtet. Ganz subjektiv, ganz gemein, ganz ehrlich.

Wir müssen eine neue Vorstellung von Realität entwickeln, nicht nur in der Art, in der es die letzten paar hundert Jahre gekappt hat, nämlich in der Anpassung unseres Verständnisses der Realität, sondern wir müssen ein grundsätzlich neues Verständnisses von dem was Realität ist entwickeln.

Auch das ist nichts neues in der Geschichte, wie es Davor Löffler in komprimierten Worten beschreibt. Die alten Griechen, Ägypter, Mayas sie alle hatten uns “mystisch” vorkommende mit userer Realitätsvorstellung inkompatible Vorstellung von Realität.

Wir können zum Beispiel gar keine adequate Vorstellung haben in welcher Realität die Ägypter oder Mayas gelebt haben, weil sie eine andere Vorstellung von Realität hatten, die mit der unseren inkompatibel ist.

Dergestalt wird die neue Vorstellung von Realität sein, die wir schnellstmöglich entwickeln müssen. Bevor uns unsere gegenwärtige Realität oder besser gesagt die unzureichende Abbildung derselben, umzubringen.

Falling in love with a ghost

The system makes it possible to fall in love with a spirit. With someone’s mind without relating to the body.

I met a friend today. The friend told me about his life in an online system. About the friendships he has found there and what goes beyond friendships. He described a system, a society in which people meet who have a similar views of the world, similar dreams and fantasies. They follow similar paths to get closer to happiness or at least contentment. Those online people give themselves avatars that they choose themselves, that they design themselves according to their wishes and ideas.

Strict rules apply in the system, every now and then people disappear, sometimes because they have died in “real life”, more often they have been banished from the system. The rules give the system structure, a framework that holds it together as a system and prevents it from falling apart again, from dissolving back into its component parts. The individuals within the system are aware of the system and adhere to the rules. Everyone knows that anyone who does not abide by the rules runs the risk of being banished. Being banned means no longer being part of the system. In this sense, it is a free decision to submit to the rules of the system or not. There are many other systems, systems that function according to different rules. Everyone is free to choose a system. But there is no system without rules.

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