Zauber

Mexico-City, Dez. 2013

Es ist ein Zaubermittel, und ich bin immer wieder aufs neue fasziniert, wenn es funktioniert. Obschon es dieses Mittel auch in der Heimat gibt, fällt mir seine Kraft immer dann auf, wenn ich fern von zu Hause bin, in einem Land, dessen Sprache ich nicht spreche und dessen Menschen mir nicht vertraut sind. Wenn ich ratlos, hungrig und durstig an einer Straßenecke stehe, von einem Flughafen ausgespuckt, in einem Land, in dem ich noch nie war. Ich kann die Gesichter der Menschen nicht lesen, sie kommen mir fremd und abweisen vor. Es ist ein Moment der kleinen Verzweiflung, wie wenn man ein altes Auto hat, den Zündschlüssel umdreht und nie sicher sein kann, dass der Motor auch anspringt. Doch das Zaubermittel bring wildfremde Menschen dazu, mir zu helfen, mich mit Taxifahrten, Hotelzimmern und Nahrungsmittel zu versorgen. In einem neuen Land bin ich noch tagelang erstaunt, jedes mal, wenn ich Essen bekomme, im Austausch gegen einen runzeligen Papierschein.

Der erste Schnee

IMG_20131123_195350-1024x1024

Toronto, Nov. 2013

Die Bankangestellten waren ganz aufgeregt und als sie hörten, dass ich mir die Jacke extra für meine Reise nach Kanada gekauft hatte, wollten sie unbedingt ein Foto machen. Ich draussen, sie drinnen. Zum Abschied habe ich gesagt, dass das die lustigste Bank sei, in der ich je gewesen bin. Woraufhin die Bankangestellten anfingen zu tanzen: „Awesome!“

Ich staune

2013-11-23-15.22.09-1024x757

Toronto, Nov. 2013

Ich wandere durch Toronto und staune. Ich komme aus dem Staunen gar nicht heraus. Ich staune über die Wohnhäuser, die überall in den Himmel gebaut werden. Über die Autos, die Eisenbahnschienen, die Wolken am Himmel, die so unglaublich wild und groß erscheinen. Die Luft so dicht, so voll, so sättigend. Ich meine, die Kraft der Wälder zu spüren, die Kraft der menschenleeren Landschaft hinter dieser Stadt. Mich beeindrucken die Baumaschinen, die Stahl- und Eisenkonstruktionen, riesige verfallene Industriemonumente neben blitzenden, neuen, menschenleeren Glaswohntürmen. Es ist als wäre ich in die Zukunft und die Vergangenheit gleichzeitig geschleudert.

Auf dem Weg zum Flughafen

wpid-IMG_20131121_172117-1024x1024

Atlanta, Nov. 2013

Gerade als ich zu verstehen begann, in Amerika zu sein, war ich schon wieder weg.

Gut fürs Gras?

wpid-IMG_20131117_124257-1024x1024

Montreal, Nov. 2013

Wer tut dem Gras mehr weh? Menschen, die das Gras betreten oder Menschen, die Wege über das Gras pflastern?

Next page